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Foto: David Schneller

1. Mannschaft
Sonntag, 09.11.2025 15:31 Uhr

Später Nackenschlag nach Standard-Führung

Unter Flutlicht und vor stimmungsvoller Kulisse erkämpfte sich Rot Weiss Ahlen ein 1:1 (0:0) gegen den 1. FC Gievenbeck – ein Ergebnis, das sich nach dem späten Ausgleich der Gäste wie zwei verlorene Punkte anfühlt. Ahlens Führung durch Rückkehrer Bruno Soares (Kopfball nach Ecke) hielt bis in die lange Nachspielzeit, ehe ein Distanzschuss den Gievenbeckern den Punkt brachte. In den Schlagzeilen: Oberliga-Debütant Hendrik Rauf im Ahlener Tor mit einer reifen Leistung und Neuzugang Philimon Tawiah.

Ahlens Situation war vor dem Anpfiff klar: nach dem 2:4 in Dortmund sollten vor eigenem Publikum endlich wieder Zähler her. Cheftrainer René Lewejohann konnte personell aufatmen: Bruno Soares stand nach längerer Verletzungspause erstmals wieder im Kader – und gleich in der Startelf. Zwischen den Pfosten feierte der gebürtige Ahlener Hendrik Rauf sein Oberliga-Debüt. Zudem kam Philimon Tawiah in Hälfte zwei erstmals für RWA zum Einsatz.

„Bruno hat heute ein bärenstarkes Spiel gemacht. Mike Phil hat geackert bis zum Umfallen, konnte aber keine 90 Minuten durchspielen. Ich musste ihn früh herausnehmen – er hat alles rausgehauen.“

Cheftrainer René Lewejohann

Wellenbewegungen, Rauf setzt Zeichen

Die Partie begann offen, beide Seiten suchten den Weg nach vorn. Ahlens linke Seite mit Hornbruch und Di Vinti sorgte früh für Tiefe; Di Vinti wurde nach starker Kombination per Foul gestoppt. Die beste Ahlener Phase dieser Viertelstunde wurde von Gievenbecker Nadelstichen beantwortet: Ein Abseitspfiff entschärfte die erste Großchance der Gäste nach einem knappen Kopfball über das Tor.

Gievenbeck erhöhte dann die Schlagzahl: Ein Schuss aus rund 20 Metern zwang Rauf zu einer ersten starken Parade, die nachfolgende Ecke und der kurz ausgespielte zweite Ball strichen am Pfosten vorbei. In dieser Druckphase klärte Mike Phil in höchster Not – eine Schlüsselszene, die Ahlen im Spiel hielt. RWA setzte über rechts immer wieder Akzente (mehrere Ecken, ohne Ertrag), blieb insgesamt aber kontrolliert. Di Vinti verpasste die Ahlener Führung nach feiner Einzelleistung am gut reagierenden Gästekeeper; ein Freistoß nach Gelb für die Gäste segelte anschließend deutlich drüber. Kurz vor dem Pausenpfiff probierte es Gievenbeck erneut aus der Distanz – vorbei. Mit 0:0 ging es in die Kabinen.

„Wir haben mutigen Fußball gespielt, uns gut hinten raus kombiniert, phasenweise ansehnlich. Defensiv weitestgehend stabil. Die Jungs haben eine gute Balance zwischen spielerischen Lösungen und langen Bällen gefunden.“

Cheftrainer René Lewejohann

VAR-Moment ohne VAR, Standardtor, Debüts – und der späte Dämpfer

Gievenbeck kam mit mehr Ballbesitz aus der Pause und prüfte Rauf zunächst per Freistoß – der Debütant hielt sicher. Wenig später zappelte der Ball nach einer scharfen Freistoßflanke im Ahlener Netz, doch die Abseitsfahne war oben – kein Tor. Im direkten Gegenzug spielte Ahlen schnell über Di Vinti auf links, doch auch hier verhinderte eine Abseitsstellung die Chance auf die Führung. Der Gästekeeper sah Gelb wegen Protestierens.

Ahlens Antwort fiel aus einem Lehrbuch-Standard: Ecke von rechts, Bruno Soares stieg am höchsten und nickte zum 1:0 ein – das Wersestadion stand. RWA blieb griffig, verteidigte konsequent, überstand mehrere Gievenbecker Ecken und suchte den Konter. Zwischenzeitlich musste Soares nach einer Behandlungspause weitermachen; später ging er verletzungsbedingt vom Platz.

„Ich habe meiner Mannschaft in der Pause gesagt, dass ein Standard das Spiel entscheiden könnte. Wir machen das Tor – genau so, wie wir es einstudiert haben.“

Cheftrainer René Lewejohann

In der Schlussphase brachte Lewejohann frische Beine: Philimon Tawiah feierte sein Debüt, arbeitete auf dem Flügel fleißig gegen Ball und Mann und half, die Endphase Richtung Eckfahne zu verlagern. RWA hatte den Gegner über weite Strecken der letzten Minuten im Griff, Gievenbeck schwächte sich in der Nachspielzeit mit Gelb-Rot – und dennoch fiel der bittere Ausgleich: ein Fernschuss aus ca. 25 Metern schlug unhaltbar neben dem Pfosten ein. Kurz darauf entwischte den Gästen beinahe noch der Lucky Punch per Distanzschuss, der knapp vorbeistrich. Ahlens letzte Ecke nach Ablauf der Nachspielzeit blieb ohne Ertrag – Abpfiff, 1:1.

RWA liefert unter Flutlicht eine erwachsene, strukturierte Vorstellung und verpasst den Befreiungsschlag nur aufgrund eines späten Distanztreffers. Der Auftritt macht Mut: Soares ist zurück und sofort Torschütze, Rauf empfiehlt sich eindrucksvoll bei seinem Oberliga-Debüt, Tawiah setzt sein erstes Ausrufezeichen. Auf dieser Basis lässt sich in den kommenden Wochen punkten.