Rot Weiss Ahlen verliert bei Türkspor mit 2:4
Rot Weiss Ahlen hat das Auswärtsspiel bei Türkspor Dortmund mit 2:4 (0:2) verloren. Nach einer ordentlichen Anfangsphase und einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang reichte eine leidenschaftliche Aufholjagd nicht, weil individuelle Fehler, Standards gegen RWA und eine eiskalte Dortmunder Chancenverwertung den Unterschied machten. Ahlens Torschützen: Di Vinti (69.) mit einem Traumtreffer aus der Distanz, dazu ein Eigentor der Gastgeber (82.). Für Türkspor trafen zweimal aus dem Spiel sowie spät nach Ecke und per direktem Freistoß.
Türkspor Dortmund
1. Mannschaft
RW Ahlen
1. Mannschaft
Guter Start, harter Doppelschlag
Ahlen begann mutig und mit hohem Ballbesitzanteil. Die erste nennenswerte Gelegenheit gehörte Gucciardo (2.), dessen Abschluss aus rund 20 Metern knapp rechts vorbeirauschte – ein frühes Signal, dass RWA gewillt war, aktiv zu werden. Auf der Gegenseite meldete sich Türkspor nach einem Durchbruch über links (6.) gefährlich an, setzte den Abschluss aber über die Latte.
Ein Wermutstropfen folgte in Minute 17: Tim Breuer bekam am Knöchel einen Schlag ab, biss jedoch auf die Zähne und spielte – sichtbar angeschlagen – weiter. Kurz darauf kippte die Partie binnen weniger Minuten: Nach einer sauberen Dortmunder Kombination nutzten die Gastgeber eine Unordnung in Ahlens Defensive und überlupften Keeper Hahnemann zum 1:0 (19.). Nur fünf Minuten später der Nackenschlag – 2:0 (24.) nach konsequenter Chancenverwertung der Hausherren.
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte verhinderte Hahnemann mit mehreren starken Paraden (u. a. 31., 36., 40.) ein höheres Pausenminus. Kurz vor der Pause musste Holthaus verletzungsbedingt vom Feld; Keskinkilic kam (37.). Mit 0:2 ging es in die Kabinen – eine aus Ahlener Sicht bittere Halbzeit, weil der Spielverlauf vor dem Doppelschlag keineswegs einseitig war.
Steigerung, Anschluss – und späte Gegentreffer
Türkspor kam wacher aus der Pause und hatte direkt nach Wiederanpfiff die große Möglichkeit zum 3:0, setzte den Ball aber knapp vorbei (46.). Das weckte Ahlen: Nach Handspiel der Hausherren segelte der fällige Freistoß auf den Kopf von Erik, dessen Versuch nur hauchdünn über die Latte strich (49.). Türkspor blieb bei Standards gefährlich (55.), doch RWA fand nun zusehends besseren Zugriff.
Die Phase zwischen Minute 60 und 75 gehörte den Rot-Weißen: Eine gute Box-Szene blieb wegen fehlender Absprache ungenutzt (61.), Breuer setzte defensiv wichtige Akzente (65.), und Di Vinti köpfte nach Hornbruch-Freistoß über das Tor (68.). Die Belohnung folgte spektakulär: Zunächst prüfte der eingewechselte Keskinkilic den Keeper aus ca. 25 Metern – Ecke für Ahlen. Die anschließende Ecke von Hornbruch landete an der Strafraumkante bei Di Vinti, der das Leder per direkter Abnahme traumhaft in den Winkel drosch – nur noch 1:2 (69.).
Jetzt war RWA „drin“: Türkspor kam kaum noch in die gefährlichen Zonen, Ahlen drückte (75.). Eine Ecke verpuffte wegen Stürmerfoul (77.), und genau in diese Drangphase hinein kassierte RWA den nächsten Nackenschlag: 3:1 nach Ecke (79.).
Die Moral stimmte dennoch: Über rechts spielte Ahlen eine scharfe Hereingabe in den Fünfer, ein Dortmunder grätschte unglücklich – Eigentor, 2:3 (82.). In einer turbulenten Schlussphase blieb ein mögliches Foul an Breuer ohne Pfiff, Türkspor konterte und schoss knapp vorbei (85.). Den Deckel machte schließlich ein direkter Freistoß von der Strafraumkante drauf – 4:2 (88.).
Rot Weiss Ahlen zeigt in Dortmund Moral und Spielkultur in Phasen, verliert aber zu viele entscheidende Duelle in den Momenten, in denen Spiele kippen. Zwischen dem mutigen Anschluss (78.) und der späten Entscheidung (88.) lagen die verpassten Kleinigkeiten.
