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Foto: David Schneller

1. Mannschaft
Donnerstag, 06.03.2025 11:49 Uhr

Spielabsage in Siegen: Die Fakten – und warum sie anders sind, als berichtet

Die kurzfristige Absage des Oberliga-Spiels zwischen den Sportfreunden Siegen und Rot Weiss Ahlen sorgt weiterhin für Diskussionen. Besonders die Darstellung in der Siegener Zeitung vermittelt ein einseitiges Bild der Geschehnisse. Dort wird suggeriert, dass Rot Weiss Ahlen eine Austragung der Partie verhindert habe – obwohl die Entscheidung ausschließlich beim Schiedsrichtergespann um Sven Wensing (Stadtlohn) lag.

Tatsächlich war bereits am Nachmittag absehbar, dass der Platz kaum bespielbar sein würde. Dennoch wurde bis zur endgültigen Absage um 18:30 Uhr gewartet – mit weitreichenden Folgen für Spieler, Verantwortliche und vor allem die mitgereisten Fans beider Vereine.

Seit Tagen frostige Temperaturen – eine Absage war vorhersehbar

Die Platzverhältnisse kamen nicht überraschend. In den Nächten vor dem Spiel lagen die Temperaturen im Siegerland konstant zwischen -5 und -7 Grad. Der Boden taute tagsüber nur oberflächlich auf, während schattige Bereiche – wie die betroffene Seitenlinie – durchgehend gefroren blieben.

Bereits ab 16:00 Uhr war das Staff-Team von Rot Weiss Ahlen im Stadion. Zu diesem Zeitpunkt führten Verantwortliche der Sportfreunde Siegen Platzbegehungen durch und versuchten, mit Nägeln Löcher in den gefrorenen Boden zu schlagen – jedoch ohne Erfolg. Die Außenbahn auf einer Fläche von 15 x 4 Metern war knüppelhart wie Beton.

Spätestens hier hätte klar kommuniziert werden müssen, dass das Spiel unter diesen Bedingungen kaum stattfinden kann. Doch stattdessen entschied man sich, auf die Ankunft der Schiedsrichter zu warten, die wenig später feststellten, dass eine Austragung nicht vertretbar ist.

Warum wurde diese Information nicht bereits am Nachmittag weitergegeben? Warum mussten Mannschaften, Offizielle und Fans erst anreisen, bevor eine Entscheidung getroffen wurde?

Schiedsrichter treffen finale Entscheidung – nicht die Vereine

Die Behauptung, dass Rot Weiss Ahlen das Spiel nicht austragen wollte, ist schlichtweg falsch. Beide Mannschaften hatten sich auf das Spiel vorbereitet und wären angetreten. Doch die Schiedsrichter haben nach ihrer Platzbegehung während des Aufwärmens eigenständig entschieden, dass die Verletzungsgefahr zu hoch sei.

Auch der Schiedsrichter-Beobachter Marcel Neuer bestätigte diese Einschätzung und machte klar, dass auch er das Spiel nicht angepfiffen hätte.

Kunstrasen als Alternative? Niemals eine Option

Ein weiteres Argument, das in der Berichterstattung aufgegriffen wurde, ist die angebliche Weigerung von Rot Weiss Ahlen, das Spiel auf den Kunstrasenplatz neben dem Stadion zu verlegen.

Fakt ist: Die Polizei hatte bereits im Vorfeld klargestellt, dass Sicherheitsspiele wie dieses nicht auf dem Kunstrasen ausgetragen werden dürfen. Diese Vorgabe war beiden Vereinen bekannt. Somit war die Verlegung auf den Kunstrasenplatz nie eine realistische Alternative – entgegen der Darstellung in der Siegener Zeitung.

Leidtragende sind die Fans – in Ahlen und Siegen

Die kurzfristige Absage traf besonders die Fans – und das auf beiden Seiten. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Wochen sind Ahlener Anhänger umsonst nach Siegen gereist. Bereits am 1. Februar 2025 machten sich drei Fanbusse auf den Weg – nun passierte es erneut.

Doch nicht nur die Ahlener Fans mussten diese Enttäuschung hinnehmen. Auch die Siegener Fanszene, die mit Leidenschaft hinter ihrem Verein steht, hatte sich auf einen stimmungsvollen Fußballabend gefreut und wurde erneut enttäuscht.

Wer seinen Verein auswärts oder zuhause unterstützt, nimmt hohe Kosten, viel Zeit und weite Wege auf sich, um die Mannschaft auf dem Platz nach vorne zu treiben. Die Fans von Rot Weiss Ahlen und Sportfreunde Siegen leben diese Leidenschaft seit Jahrzehnten. Umso bedauerlicher ist es, dass am Ende ausgerechnet sie diejenigen sind, die die Folgen dieser vermeidbaren Situation tragen müssen.

Um die eigenen Anhänger nicht im Stich zu lassen, wird Rot Weiss Ahlen seine Fans bei den entstandenen Kosten für die Anreise unterstützen.

Respekt vor der Entscheidung des Schiedsrichters – aber nicht vor einseitiger Berichterstattung

Die Absage war bitter für alle Beteiligten – für uns, für Siegen und vor allem für die Fans. Doch sie war in der Sache absolut gerechtfertigt. Ein unbespielbarer Platz ist ein unbespielbarer Platz – das Verletzungsrisiko war schlichtweg nicht tragbar. 

Was wir jedoch nicht akzeptieren, ist eine einseitige Darstellung, die Rot Weiss Ahlen als alleinigen „Schuldigen“ darstellt. Die Fakten sprechen eine andere Sprache – auch wenn manche das bewusst ignorieren. 

Wir bedanken uns bei unseren Fans für ihre Geduld und ihre Unterstützung. Sobald ein Nachholtermin feststeht, werden wir umgehend darüber informieren. 

Rot Weiss Ahlen e.V.